Deniz Yücel und die Moral deutscher Politik

Politik

Deniz Yücel und die Glaubwürdigkeit deutscher Politiker

Deniz Yücel ist frei 

Deniz Yücel – nach einem Jahr unschuldig und nicht angeklagt in der Türkei als Faustpfand für mögliche Erpressungen verbrachter Haft, ist frei. Und er ist, was sicher bei vielen auf Verwunderung gestoßen ist, nach seiner Ankunft in Deutschland sofort weiter gereist ins Ausland, zu Freunden bei denen er sich wohl fühlt, so seine Aussage. Offensichtlich hat er in Deutschland nicht so viele echte Freunde und wollte Abstand schaffen zwischen sich und jenen, die seine Freiheit möglicherweise in übler Kumpanei mit dem Unrechtsregime in Ankara mit einem schmutzigen Deal erkauft haben.

Aber warum ?

Er wünsche auf keinen Fall im Ergebnis eines solchen von ihm wohl schon befürchteten Deals in Freiheit zu kommen, so seine klare Aussage. Nun, die Versuchung war für unsere ans notorische Lügen schon gewohnten Politiker wohl zu groß. Einen zu Unrecht eingekerkerten bekannten Journalisten aus der Haft befreien und gleichzeitig einen ohnehin schon geplanten umfangreichen Waffendeal still und heimlich durchziehen zu können,- diese Versuchung war zu viel für unsere Politiker. Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, besser geht`s nicht, vor allem für die Firma Rheinmetall. Und auch Erdogan kann zufrieden sein. Seine Panzer werden bald mit der Zusatzpanzerung gegen Sprengfallen durch besagte Firma geschützter in den Bürgerkrieg in Syrien eingreifen und gegen die so verhassten Kurden vorgehen können. Bei so vielen positiven Effekten spielt verspielte Glaubwürdigkeit nur eine untergeordnete Rolle.

Noch am 29.10.2017 hatte Rheinmetall-Chef Papperger  mitgeteilt, dass es seine Exportpläne für die Türkei wegen fehlender Exportgenehmigungen auf Eis legen würde. In Wirklichkeit hat der Chef des türkischen Partnerunternehmens,Ethem Snack am 09.01.2018, die Zentrale von Rheinmetall in Düsseldorf besucht und eine Vereinbarung zur gemeinsamen Nachrüstung von Leopardpanzern abgeschlossen (siehe auch).

Auf Anfrage der Linken-Politikerin Sevim Dagdelen teilte das Wirtschaftsministerium mit, dass zwischen dem 18.12.2017 und 24.01.2018 insgesamt 31 Exportgenehmigungen für Rüstungsgüter in die Türkei erteilt wurden.

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