Wie sich die Bilder gleichen

Politik

Unerwünschte Gedanken zum „Mord in Eberswalde“

Gestern Abend haben wir wieder einmal den Versuch unternommen, uns den Abend mit Fernsehen zu verschönern. „Mord in Eberswalde“, eine Moritat aus DDR-Zeiten war als Tip des Tages im Angebot und so wurde das Erste wieder mal auch erste Wahl am Abend. Es war die Geschichte um den Mord an zwei Kindern durch einen psychopathischen Pädophilen. Natürlich War es eine Wiederholung. Schließlich müssen die öffentlich-rechtlichen Sender sparen, um die Gehälter ihrer Armee von Angestellten bezahlen zu können. Dennoch war es eine fesselnde Geschichte, die auch von den Konflikten im Ermittlerteam ( alles stramme Genossen und dennoch nicht einig und mit sehr menschlichen Zügen ;Kriminalkommissar schläft mit Freundin des Stasimajors ) lebte und es geht auch körperlich hart zur Sache. Am Ende behält der Kriminalkommissar recht und fasst den Täter. Allerdings muß zuvor ein weiterer Junge sterben. Sein Versuch vor Gericht, den Täter als das zu schildern was er war, – ein geistig Gestörter, wurde vom Gericht konsequent unterbunden. Denn die Partei hat immer recht und psychopathische Triebtäter hat es im Sozialismus nicht zu geben. Der Fall ist historisch verbürgt und endete für den Täter tragisch,- er wurde im Gefängnis Leipzig per Kopfschuss hingerichtet. Es war ein Film, der einen menschlich berührt hat und zugleich ein grelles Licht auf die Strafverfolgung in der DDR geworfen hat.
Und doch schoss es mir am Ende wie ein Blitz durch den Kopf. Wie wenig unterscheiden sich doch die DDR von damals und die Bundesrepublik von heute. Damals hatte das Volk nichts zu melden und die Genossen hatten das Sagen. Heute hat das Volk trotz parlamentarischer Demokratie auch wieder nichts zu melden und die Genossen haben das Sagen wenn auch nur als Marionetten der tatsächlich bestimmenden  Kräfte im  Industrie- und Finanzsektor. Immerhin ist Genosse Gabriel (SPD) unser Wirtschaftsminister und Genossin Pau von den Linken Vizepräsidentin des deutschen Bundestages. Eine weitere beträchtliche Genossen beider Parteien sitzen als einfacher Abgeordnete im Bundestag und einige arbeiten auch  in den Ausschüssen mit.
Damals hat die Staatsführung festgelegt, daß es perverse Triebtäter nur jenseits des antifaschistischen Schutzwalls gibt und die Gerichte haben geurteilt wie das Zentralkomitee festgelegt hatte.
Heute hat der Verfassungsschutz festgelegt, daß die NSU-Morde nicht der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind und die Strafverfolgungsbehörden haben entsprechend agiert. Die Folgen sind bekannt, die Opfer begraben wie die Täter und was da im Gerichtssaal in Sachen Frau Tschäpe abläuft ist einfach nur peinlich.

Aber einen Unterschied zwischen damals und heute gibt es schon,- heute können wir Ossis Bananen kaufen und auch Mallorca ist kein Traum mehr.
Also hat sich die friedliche Revolution ja doch irgendwie gelohnt oder ?

Es grüßt herzlich

Reiner


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