Ein Mann tut seine Pflicht – das BAMF in der Krise

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Ein Manager räumt auf

[media-credit name=“Berthold Bronisz“ align=“alignleft“ width=“259″][/media-credit]Er ist kein Mann der großen Worte, der rote Teppich ist nicht sein Terrain und die Paparazzi nicht sein Lieblingsclientel – Frank-Jürgen Weise ist der Mann der leisen Töne und großen Taten. 2002 vom damaligen Leiter der Bundesanstalt für Arbeit, Florian Gerstner, in den Vorstand der BfA berufen, löste er  2004 den mit großen Vorschußlorbeeren bedachten Gerstner wegen dessen furiosem Versagen im Amt ab. Ohne großes Getöse in der Öffentlichkeit strukturierte er den lahmen Riesen mit dem denkbar schlechtesten Ruf um, straffte die Struktur, ordnete die Hierachien und erneuerte die IT. Aus und  vorbei die Zeiten, da man in endlosen Fluren endlos lange auf seinen Berater wartete, vorbei die Zeit als man zur Salzsäule erstarrte, wenn sich endlich eine Tür öffnete und Vermittler Meyer laut „Herr Schulze bitte“ über die Gänge schallen ließ und so mancher der Wartenden registrierte, „Der also auch“. Wenn der Arbeitsuchende heute das Amt betritt, nimmt er zunächst in ansprechend gestalteten Empfangsräumen Platz und wartet, wenn er Pech hat, 5 Minuten bis ein leises „der nächste bitte“ verhalten  ertönt und er nach Aufnahme der notwendigsten Anmeldedaten von einem Berater abgeholt und in ein Separee geleitet wird, wo das Aufnahmeprozedere schnell und diskret erledigt wird. Auch nach dem Verlassen des Amtes hat man immer noch das Gefühl, ein Mensch zu sein und nicht eine Nummer, deren Anliegen schon längst wieder vergessen ist. Ich schreibe hier keinen Roman, sondern kann aus eigener Erfahrung berichten. Freilich konnte Herr Weise keine neuen Stellen schaffen und auch, daß die Anstalt sich als Kundenbeschaffer für private Arbeitsvermittler nicht zu schade war, ist kein Ruhmesblatt. Und auch heute ist mancher Arbeitsvermittler nur befristet eingestellt und nach Vertragsablauf quasi sein eigener Kunde. Dennoch hat Frank-Jürgen Weise einen Service und eine Betreuungsqualität für Arbeitssuchende geschaffen, die es bisher in Deutschland nicht gegeben hat.

Die  neue Aufgabe – Präsident des BAMF

Nun also auch noch Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Ich kann  das nur als Glücksfall für das Bundesamt und noch mehr für die Asylsuchenden und Kriegsflüchtlinge einstufen auch wenn es schon Neunmalkluge gibt, die fragen, ob Herr Weise als BfA-Chef nichts zu tun hat. Auch der Umstand, dass er Beides angehen kann, spricht für Ihn. Schließlich ist es Kernaufgabe eines jeden Managers, Aufgaben zu delegieren und kompetente Stellvertreter heranzuziehen.
Ich freue mich auf einen Mann, der bisher unbeirrt seinen Weg gegangen ist und sicher auch in endlicher Zeit dem Chaos in Sachen Flüchtlinge und Asyl ein Ende bereiten wird. Und schließlich steht Ihm ja auch ein hoch effizientes Amt mit tausenden qualifizierten Mitarbeitern zur Verfügung, für die die Registrierung von Personen und Ihre Vermittlung in Arbeit, wenn denn die arbeitsfreie Karenzzeit für die Asylanten vorbei ist, letztendlich Ihr täglich Brot ist. Und den niedrigen Arbeitslosenzahlen sei Dank, sollten die notwendigen Kapazitäten für diese Sonderaufgabe vorhanden sein.

Wünschen wir Herrn Weise Glück und Erfolg.

Einen schönen Sonntag wünscht

Reiner


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