Beamtenschelte

Was die Beamten möchten, was sie bereits haben

Während der Staatshaushalt 100 Milliarden Kosten des Ukrainekrieges stemmen muss und die neue Einwanderungswelle Bund und Kommunen an den Rand ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit treibt, fordern die Gewerkschaft ver.di in schönster Harmonie mit dem Deutschen Beamtenbund eine Erhöhung der Bezüge um mehr als 10 %.

Ausgerechnet jede Gruppe von Privilegierten, die im Schutze der Unkündbarkeit immer neue bürokratische Schikanen für wehrlose Bürger und Firmen ausbrüten, die ohne wirkliche Leistungssteigerung regelmäßig in der Karriereleiter hochsteigen und selbstverständlich Urlaubs- und Weihnachtsgeld bzw. das 13. Monatsgehalt beziehen, deren Pensionen doppelt so hoch sind wie die Renten, wollen die arg gebeutelten öffentlichen Tanks anzapfen um ihre privaten aufzutanken. Obwohl gar nicht zulässig wird dabei sogar mit Streik gedroht.

Die soziale Schere öffnet sich weiter

Während viele, die im Billiglohnsektor tätig sind, und alleinerziehende Mütter ebenso wie alleinstehende Rentnerinnen nicht mehr wissen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen, möchten die Privilegierten noch einen Schluck aus der Pulle. Das wird die soziale Spaltung in Deutschlands weiter verschärfen. Dabei von Neiddebatte zu sprechen, zeugt von einer Ignoranz, die keine Grenzen kennt. Von einer solidarischen Gemeinschaft kann unter solchen Umständen keine Rede sein. Dass sich eine Organisation, die eigentlich die Rechte der Arbeitnehmer stärken soll, in diesen Zeiten ausgerechnet für die ohnehin Begüterten stark macht, ist mir völlig unverständlich.

Fehlleistungen unserer Bürokratie

Erwähnt werden soll hier auch noch, dass das Versagen der Bürokratie in Deutschland epidemische Ausmaße angenommen hat. Man denke da an solch krasses Versagen im Ahrtal oder bei der Bewältigung des Flüchtlingsansturms nach Beginn des Ukrainekrieges. Nur das private Engagement der Bürger hat dort das totale Chaos verhindert. In Sachen Digitalisierung wird gebremst so gut es geht. In Berlin ist die Verwaltung längst zusammen gebrochen. Selbst eine reguläre Wahl bekommt man dort nicht fehlerfrei hin. Auch in Sachen Rückführung abgelehnter und straffällig gewordener Asylbewerber haben die Beamten versagt und tragen eine Mitschuld an den Morden des Messerstechers im Zug von Kiel nach Hamburg.

Augenmass tut not

Was unsere Beamten bezüglich der ausreisepflichtigen Asylbewerber versäumt haben, versuchen sie nun an einem vietnamesischen Vertragsarbeiten zu exerzieren, der bereits seit 36 Jahren in Deutschland lebt. Familie Pham soll aus Chemnitz nach Vietnam abgeschoben werden. Der bundesweite Sturm der Entrüstung mündete in einer Petition, die bereits 84.000 Bürger unterschrieben haben.

„Die Ausländerbehörde der Stadt Chemnitz sicherte am Freitag zu, den Fall nochmals zu prüfen. Zuvor war in der vergangenen Woche ein erneuter Aufenthaltsantrag bei der sächsischen Härtefallkommission gescheitert – damit schien eine Abschiebung nach Vietnam unvermeidlich.“ (Zitat aus der Welt) 

 Auch wenn ich überzeugt bin, dass die Familie letztlich in Deutschland verbleiben kann, so frage ich mich dennoch wie man überhaupt auf eine solch abartige Idee kommen konnte. Laut Aussagen der Behörden ist der mehr 6monatige Aufenthalt in Vietnam Ursache der geplanten Abschiebung. Davor sei die Familie vorher gewarnt worden. Was aber ist so verwerflich daran, wenn Vietnamesen ihre Heimat längere Zeit besuchen. Schließlich liegt Vietnam nicht vor unserer Haustür und sind die Reisekosten erheblich. Auch das Argument, sie hätten für ihren Lebensunterhalt sorgen müssen, ist schwer verständlich, gehen doch beide Eheleute einer Beschäftigung nach. Ebenso sind die Beamten in Sachen sprachlicher Integration wohl weit über das Ziel hinausgeschossen. Offensichtlich hat die Familie es ja 36 Jahre lang verstanden, sich in Deutschland verständlich zu machen. Wenn man diesen Ansatz konsequent weiter verfolgen wollte, müsste halb Kreuzberg und Neu-Kölln in die Türkei abgeschoben werden.

Die vietnamesischen Vertragsarbeiter haben sich zu DDR-Zeiten große Verdienste erworben und den permanenten Arbeitskräftemangel der unproduktiven DDR-Wirtschaft zu lindern geholfen.  Ich selbst habe viele Jahre mit vietnamesischen Vertragsarbeitern gearbeitet. Zweitweise haben sie beinahe die Hälfte meiner Schicht ausgemacht. Ihr Lerneifer und ihr Fleiß sind sprichwörtlich und ihre Freundlichkeit und Gastlichkeit ebenso. Sie haben es sich redlich verdient, als Deutsche in Deutschland zu leben. Auch ihre Geschäftstüchtigkeit kann man in jeder deutschen Stadt bewundern.

Wenn all unsere Beamten ebenso tüchtig wären wie die Vietnamesen, hätte unser Staat einige Probleme weniger.

Nicht alle Beamten sind Versager

Selbstverständlich will ich nicht alle Beamten über einen Kamm scheren. Aber die Ausfälle sind schon keine Seltenheit mehr. Auch deren Interessenvertretung, der Deutsche Beamtenbund, sollte sich gelegentlich mal in Demut üben,- ver.di ebenso.

Maßlosigkeit ist nicht das Gebot der Stunde in diesen Zeiten.


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