Wirtschaftsministerium torpediert eigene Energiewende

Entwicklung des Konzepts für Backup-Kraftwerke stockt seit Wochen

Die Stromerzeugung mittels Solar- und Windkraft ist sicherlich gut für das Klima. Was aber wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht? Pumpspeicherwerke sind nicht hinreichend vorhanden, andere Stromspeicher schon mal gar nicht. Es braucht also Backup-Kraftwerke (und eigentlich auch Kraftwerke, die ohne Cozu emittieren wie zum Beispiel Atomkraftwerke die Grundlast absichern). Die Atomkraftwerke sind dank Frau Merkels EinFrauenentscheidung Geschichte und die nötigen Backup-Kraftwerke stehen noch nicht einmal auf dem Papier des Wirtschaftsministeriums. Die Kraftwerksstrategie sei „in Erarbeitung“ hat das Handelsblatt von einem Ministeriumssprecher erfahren. Allerdings sei das Vorantreiben der Strategie kurzfristig zurückgestellt. Nach der Entscheidung des Karlsruher Verfassungsgericht über die Schattenhaushalte der Regierung fehlt auch für diesen wichtigen Mosaikstein der Energiewende das Geld. Intern verlautet, dass bereits seit Wochen nicht mehr an der Kraftwerksstrategie gearbeitet wird.

Die Energiewende stockt an allen Ecken und Enden

Mit der Neuinstallation von Windrädern und Solaranlagen geht es nicht voran. Der letzte Hersteller von Solarpaneelen in Deutschland, der Schweizer Konzern Meyer-Burger, will seine geplanten Investitionen in Deutschland stornieren und denkt über eine Abwanderung in die USA nach. Windkraft aus komplett deutscher Herstellung gibt es nicht mehr. Der Ausbau des Leitungsnetzes vom windenergieerzeugenden Norden zu den industriellen Großabnehmern im Süden kommt nur schleppend voran. Milliarden werden verschleudert, um Sonderwünsche zum Beispiel des Freistaates Bayern zu erfüllen und Leitungen unterirdisch zu verlegen. Auch das dauert seine Zeit. 

Das Speicherproblem und der Wasserstoff

Für die Speicherung der Energie bei Überschuss stehen in Deutschland 30 Pumpspeicherwerke mit einer Gesamtkapazität von 6.500 MW zur Verfügung. Nötig wäre das Doppelte, sagt Trianel-Fachmann Thyen. 10 geplante Neubauten wurden allesamt wieder gecancelt, da die Energieversorger damit kein Geld verdienen können. Die Deutsche Energieagentur (DENA) hält Pumpspeicherwerke für unabdingbar für die Energiewende. Dennoch lässt die Regierung zu, dass Vattenfall das Pumpspeicherwerk Niederwartha wegen zu hoher Sanierungskosten stilllegt (am 14.8.23 erfolgt).
Andere Speicher wie zum Beispiel Wasserstoffspeicher befinden sich etwa in Rüdersdorf in Erprobung. Der praktische Einsatz liegt in weiter Ferne. Das ist allerdings kein Problem, da Elektrolyseanlagen zur Erzeugung von Wasserstoff ebenfalls nicht zur Verfügung stehen. Und ein Leitungsnetz zum Wasserstofftransport existiert auch noch nicht. Der Plan von Wirtschaftsminister Habeck zum Bau eines 9.700 km langen Leitungsnetzes bis 2032 für den nicht existierenden Wasserstoff wird wohl durch die Karlsruher Entscheidung ein Plan bleiben.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Hümpfer, für seine Fraktion zuständiger Berichterstatter für das Thema, mahnt, die Kraftwerksstrategie sei essenziell für die Energiewende. 

Aber ist die Energiewende, basierend auf unzureichende Speicherkapazitäten, fehlende Grundlastkraftwerke, nicht produzierten Wasserstoff und fehlende Übertragungsnetze für Strom und Wasserstoff, essentiell ? Wohl eher nicht. Andere Länder gehen andere Wege.

Das ist die Realität der Energiewende

19.7.22
Windkraft und Solarenergie mit Problemen
In Rostock hat das letzte deutsche Werk für Rotorblätter dichtgemacht, weil die Firma Nordex die Produktion nach Indien verlegt. Der Unternehmer Michael Gerwing darf seine Photovoltaik-Anlage nicht in Betrieb nehmen, weil ihm nach einem Jahr immer noch die Genehmigung fehlt. Und bundesweit werden Hunderte von Windkraft-Anlagen abgebaut, weil die staatliche Förderung ausläuft. Statt Tempo, herrscht vielerorts Stillstand. Warum sich Deutschland mit dem Umbau auf erneuerbare Energien so schwertut.
Blockierte Energiewende

2.6.23
Habeck: 80 Prozent erneuerbare Energien bis 2030
Mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien, das fordert Wirtschaftsminister Robert Habeck seit Monaten. Bis 2030 soll der Anteil des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien auf 80 Prozent steigen. Dann werde auch der Strompreis endlich wieder sinken. Doch bislang läuft der Ausbau nur schleppend. Ist das Ziel bis 2030 damit überhaupt zu schaffen? STROMPREIS KÖNNTE WEITER STEIGEN Plusminus hat vom Forschungszentrum Jülich exklusiv berechnen lassen, welche Folgen der schleppende Ausbau für die Stromproduktion hat und die Experten warnen: 2030 könnte ungefähr ein Drittel der Kapazität fehlen. Droht eine riesige Stromlücke? Das würde auch Auswirkungen auf den Strompreis haben. Statt zu sinken, könnte er weiter drastisch steigen. Was bedeutet das für Verbraucher und Industrie? (Auszug PlusMinus 31.5.22)
Droht 2030 eine riesige Energiewende

21.11.22

Krisenverlierer: Der Abstieg der Mittelschicht

Steigende Energiepreise und Inflation treffen auch vor allem diejenigen, die von ihrer Arbeit leben müssen und kein Vermögen haben: Die klassische Mittelschicht. Doch statt hier aktiv gegenzusteuern, verschärft die Bundesregierung die Krise noch weiter. Der Graben zwischen denen, die Vermögen haben und denen, die von ihrer Arbeit leben müssen, wird immer tiefer. Nach wie vor werden die Vermögen der Reichsten geschont und die Einkommen überproportional stark belastet. (ein Beitrag von Monitor)

Krisenverlierer: Der Abstieg der Mittelschicht

Fritz Vahrenholt zerlegt die Energiewende

Grünes Denken ohne wissenschaftliche Basis


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Backup-Konzept für Kraftwerke stockt, kein Geld für Wasserstoffleitungen, Leitungsnetz reicht nicht aus, Pumpspeicherrwerkereichen nicht aus, Wie Wasserstoff speichern
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