Heckler & Koch und die Bundeswehr-eine konfliktträchtige Beziehung
Heckler & Koch ist einer der wichtigsten Ausrüster der Bundeswehr. Dennoch war die Zusammenarbeit der beiden Partner durchaus in der Vergangenheit nicht frei von Konflikten. Insbesondere das meistverwendete Sturmgewehr von Heckler & Koch das G 36 geriet in der Vergangenheit wegen seiner mangelnden Treffsicherheit in die Kritik. Wegen dieses Problems wurde 2016 beschlossen, das Sturmgewehr zu ersetzen. An der europaweiten Ausschreibung durfte sich auch der „Premiumhersteller Heckler & Koch“ beteiligen. In meinem Beitrag „Deutschland ohne Schutz“ habe das Thema bereits 2016 kommentiert. Den Zuschlag erhielt schließlich die Thüringer Waffenschmiede C. G. Haenel,. Gegen diese Entscheidung klagte Heckler & Koch erfolgreich. Wegen eines Formfehlers wurde der Zuschlag für Haenel zurückgezogen und Heckler & Koch bekam dann doch noch den Zuschlag für die Neuausrüstung der Bundeswehr mit 120.000 Sturmgewehren.
Neues Gewehr-alte Probleme
Das neue Sturmgewehr heißt G95A1 und ist wie sein Vorgänger bereits wegen mangelnder Treffgenauigkeit in die Kritik geraten. Der Bundesrechnungshof hat dazu festgestellt, dass die Präzisionsfähigkeit der Waffe für die Bundeswehr nicht ausreichend sei. Am Ende also nichts Neues bei Heckler & Koch. Der Skandal besteht darin, dass Heckler & Koch darum gebeten hat, die Prüfungen der Waffe statt mit Gefechtsmunition mit ziviler Munition durchzuführen und sich das Koblenzer Beschaffungsamt (BAAINBw) auch noch darauf eingelassen hat.
Dies berichtet der Spiegel unter Berufung auf einen Prüfer.
So sei „nicht mehr sichergestellt, dass die Präzisionsanforderungen der Truppe erfüllt werden“ und das Beschaffungsamt habe „die Nachweispflichten des Waffenherstellers zum Nachteil der Bundeswehr vereinfacht“, so die Prüfer weiter.
Man darf gespannt sein, wie dieses Drama letzten Endes endet und ob die Dreistigkeit des Waffenherstellers irgendwelche Konsequenzen haben wird.
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