Motivationskrise nicht nur im Fußball
Nicht erst seit der Pleite bei der Fußball-WM der Männer 2022 in Katar ist klar, dass wir in Deutschland offenbar ein Problem mit der Leistungsbereitschaft haben. Egal wie groß die Pleite war hört man zum Beispiel in Interviews den Satz: Ich habe mein Bestes gegeben. Für eine Medaille hat`s nicht gereicht, vielleicht beim nächsten Mal mehr. Dazu ein zufriedenes Gesicht, dass genau diese Einstellung dokumentiert. Da wird kein Versagen eingeräumt, das wird keine Scham spürbar, insbesondere der unbedingte Wille zum Erfolg wird nicht sichtbar. Es ist halt wie es ist. Diese Einstellung zieht sich offenbar durch die gesamte Gesellschaft. Der Siegeswillen in allen Disziplin, der uns einst so ausgezeichnet haben, ist verloren gegangen. Der Deutsche ist fleißig, strebsam und zuverlässig. Das war unser Stigma. Die Arroganz der Sieger ist inzwischen dem verlegenen Lächeln des Versagers gewichen. Und die, die uns einst bewunderten, rümpfen heute die Nase.
Die Schule als Basis der Leistungspyramide
Das Zerbröseln der einstigen Sieger beginnt schon on der Schule. Sind die Leistungen schlecht, wird der Lehrer von den Eltern verantwortlich gemacht. Auch psychischer und physischer Druck auf die Lehrkräfte sind heute keine Seltenheit mehr.
Dazu ein Lehrergeständnis aus dem Spiegel.Sind die Durchfallquoten bei den Prüfungen zu hoch, senken die Behörden halt die Prüfungsanforderungen. (Wer die Berufsbildungsreife am Ende der 9. Klasse nicht schafft, rückt trotzdem in die 10. Klasse auf und kann sie dort durch erfolgreiche Teilnahme an den vergleichenden Arbeiten erreichen).
( Die Prüfungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und in der ersten Fremdsprache fallen ebenso weg wie die sogenannte Präsentationsprüfung. Ab dem Schuljahr 2024/2025 müssen Gymnasiasten dann in der Jahrgangsstufe 9 oder 10 eine Präsentationsleistung in Form einer „mediengestützten Projektarbeit“ erbringen.)
Ist die Versetzung gefährdet, wird hier und da halt ein Auge bei den Zensuren zugedrückt. Damit verspielt die Schule natürlich ihre Autoriät und konterkariert ihre Rolle nicht nur als Wissensvermittler, sondern auch ihre Bedeutung als Prüfer und Bewerter des erworbenen Wissens und der trainierten Fähigkeiten. Natürlich trägt auch die föderale Struktur mit all ihren Nachteilen, die massenhafte Zuwanderung nicht deutschsprechender Asylbewerber und Wirtschaftsflüchtlinge sowie der Mangel an qualifizierten Lehrkräften zum Versagen der Schule als Hort der Wissensvermittlung und auch der Vermittlung ethisch-moralischer Grundsätze bei.
Auch der Sport in systemischer Krise
Ob im Schwimmen, der Leichtathletik, bei den Ruderern und neuerdings sogar im Reiten haben wir international den Anschluss verloren. Eine Lösung der Probleme ist nicht in Sicht. Es ist die Stunde der Scharlatarne. Und so haben die Entscheider des Fußballnachwuchses entschieden, dass Stressabbau bei den zukünftigen Profi-Kickern nötig sei. Keine Tabelle mehr im Nachwuchsfußball, das ewige Streben nach Punkten soll ein Ende haben. Damit wird der Nachwuchssport zumindest im Fußball alles Mögliche hervorbringen aber keine Nachwuchskönner für unsere Junioren und die Profi-Clubs. Denn mit dieser Maßnahme nehmen die Verantwortlichen den Kindern das Wichtigste am Sport, den Spaß beim Vergleich mit ihren Altersgenossen. Sie nehmen ihnen den natürlichen Siegeswillen. Kinder wollen kämpfen und sie wollen auch gewinnen. Wie aber soll das gehen ohne Turniere mit Punktetabellen, mit Auf- und ja auch Abstieg? Wie sollen sie sich messen mit anderen Kindern, wenn kein Maßstab zur Verfügung steht? Ich frage mich, wie die Herren vom DFB ihre Kinder erzogen haben.
Ein solcher Verzicht auf Leistungsanreize kann nur zur Demotivation führen und die Leistungsbereitschaft noch weiter reduzieren.
Was im Sport schon eine Katastrophe ist, wird auch in der Schule zu einer weiteren Absenkung des Leistungsniveaus führen und die Krise im Bildungswesen weiter vertiefen.
Die Partei Die Linke auf Abwegen
Doch von solchen Bedenken will die Linke nichts wissen. In einem wirklich radikalen Positionspapier fordern sie eine Reform des deutschen Bildungssystems. Nicht nur die Noten sollen generell abgeschafft werden. Auch die Hausaufgaben und das Sitzenbleiben sollen der Vergangenheit angehören.
Parteichefin Janine Wissler und die bildungspolitische Sprecherin Nicole Gohlke möchten mit diesen Maßnahmen ein inklusives, demokratisches Schulsystem etablieren. Das inklusive heißt in ihrem Kontex sicherlich akzeptiertes Totalversagen und demokratisch wird bedeuten, dass die Schüler sich den Lehrer aussuchen und die Fächer und Unterrichtszeiten auch. Damit hätten sie dann auch in der Zukunft die Work-Life-Balance verwirklicht, die den heutigen jungen Generationen so wichtig ist.
Der Lehrerverbandschef Düll hat diesen Vorstellungen bereits energisch widersprochen.
Es gibt sie also noch – die Stimme der Vernunft.
PS: Zugangs- und Zulassungsbeschränkungen wie der Numerus Clausus, Auswahlgespräche und IQ-Tests sowie Bewerbungsgespräche für Schulen und Hochschulen sollen nach dem Willen der Linken ebenfalls angeschafft werden.
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