Gibt es noch echte Freundschaften?

Die sozialen Netzwerke, egal welchen Namen sie tragen, haben inzwischen fast die gesamte Gesellschaft infiltriert. In meinen Jugendjahren wurde direkt kommuniziert, Auge in Auge sozusagen oder von Angesicht zu Angesicht. Wenn wir jemanden zu unserem Freund auserkoren hatten, dann hatten wir lange Zeit persönlichen intensiven Kontakt miteinander und wussten, dass wir die gleichen Werte vertraten.
Heute werden fremde Menschen per Klick zu Freunden gemacht, auf eine Anfrage hin, ohne dass man sich in die Augen gesehen hat. Diese Freundschaften haben keine Vergangenheit und auch keine wirkliche Zukunft. Sie sind nicht über die Jahre aus gemeinsamen Interessen gewachsen und durch gemeinsame Erlebnisse gestärkt worden. Sie haben sich nicht in guten und schlechten Zeiten bewährt. Wenn der Umzug vor der Tür steht und Freunde gebraucht werden, dann sind sie nicht da.

Die Folgen der Entfremdung

Das Resultat dieser “Freundschaften” ist letztlich Einsamkeit und soziale Isolation. Es ist keine Schulter da, an die man sich anlehnen kann,- nur Follower mit Gesicht (vielleicht auch nur Avatar) aber ohne gemeinsame Seele. Das schafft das Klima, dass die Diskussionen in den sozialen Medien anfacht und Aggressivität erzeugt. Der andere wird nicht mehr verstanden, weil man Kommunikationnicht als persönliches Gespräch versteht und erlebt hat. Es werden überwiegend Meinungen in den sozialen Netzwerken ausgetauscht, aber keine Meinungen zu gesicherten Tatsachen, sondern viel zu oft  zu Gerüchten, die im anonymen sozialen Netz (wieso eigentlich sozial) verbreitet werden. Selbst auf Nachrichtenseiten wie ntv findet man sehr oft Meldungen voller Konjunktive,- es könnte, man hört oder es wird gemutmaßt, das soll der neue Kampfpanzer können; nächstes Erdbeben könnte Istanbul treffen; das könnte Harry und Meghan erwarten. Früher hieß es gelegentlich, aus gut unterrichteten Kreisen verlautet dieses oder jenes. Inzwischen wird auf die gewöhnlich gut unterrichteten Kreise auch verzichtet und hemmungslos Vermutungen und falsche Behauptungen verbreitet.

Falschinformationen in Sachen Rente der Ukraine-Flüchtlinge

Besonders in Sachen bevorzugter Behandlung der nach Deutschland geflohenen Ukrainer wissen die sozialen Netzwerke Erstaunliches zu berichten.
So wird in diesen Medien kolportiert, dass in Deutschland lebende Ukrainer bis zu 10 Jahre früher als Deutsche Rente erhalten. Auch die Kosten für die Wohnung egal welcher Größe, die Ausgaben für die schulische Bildung der Kinder und der GEZ würden vom Staat übernommen. Selbst Verstöße gegen die STVO würden von der Polizei nicht geahndet.
Natürlich schüren solche Behauptungen Ressentiments gegenüber den Ukrainern und vergiften das gesellschaftliche Klima. Es ist Sache des Staates durch entsprechende Information einer solchen Gerüchteküche vorzubeugen.

Die Deutsche Rentenversicherung stellt klar

Die Deutsche Rentenversicherung ist dieser Verpflichtung nun nachgekommen und hat für Klarheit gesorgt.
Fakt ist: Nur wer die Anwartschaft von 5 Beitragsjahren nachweisen kann, hat grundsätzlich einen Rentenanspruch. Das Renteneintrittsalter variiert bei deutschen wie auch bei ukrainischen Staatsbürgern zwischen 63 und 67 Jahren. Die Ukraine ist kein Mitglied der EU. Daher können in der Ukraine erworbene Rentenansprüche nicht in der Bundesrepublik geltend gemacht werden.
Eine Ausnahme machen lediglich die nach dem Bundesvertriebenengesetz anerkannten Spätaussiedler. Bei ihnen werden die nach dem Fremdrentengesetz in der Ukraine erworbenen Rentenansprüche anerkannt.Aus der Ukraine geflohene Rentner können seit dem 01.06.2022 wie deutsche Rentner Grundsicherung im Alter beantragen, wenn sie nur geringe oder keine Einkünfte haben.

Den Originalartikel finden sie hier.