Unsere Jugend im Zwielicht

Ist das jetzt unsere Wirklichkeit?

Montag, 14.08.2023, 18:24

Ein 15-Jähriger hat nach Angaben der Polizei in Bochum versucht, eine 34-jährige Frau zu vergewaltigen. Der Jugendliche war alkoholisiert und polizeibekannt.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag habe der Jugendliche zunächst die Frau in einer Straßenbahn verbal sexuell belästigt und sie am Aussteigen gehindert. Als es ihr dann gelang, die Bahn zu verlassen, sei der Jugendliche ihr gefolgt. Hinter einer Tankstelle habe er sie schließlich zu Boden geschlagen und versucht, sie zu vergewaltigen.

17-Jähriger schlägt Polizisten nieder

17. Januar 2023, 13:40 Uh

Berlin (dpa/bb) – Ein 17-jähriger Jugendlicher hat in Berlin-Spandau einen Polizisten angegriffen und verletzt. Der Polizist in Uniform war am Montagnachmittag auf dem Weg zum S-Bahnhof Spandau, als ihn der Jugendliche plötzlich beleidigt haben soll, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Als der Polizist etwas erwiderte, schlug ihm der 17-Jährige mit der Faust ins Gesicht, woraufhin der Polizist stürzte. Ein Zeuge hielt den Schläger fest, bis der Polizist wieder aufstand. Der 17-Jährige wurde festgenommen, die Polizei übergab ihn später seiner Mutter

Stand: 10.08.2023, 19:12 Uhr

Einen Tag nach der Eskalation einer Fahrzeugkontrolle in Köln ist ein Polizist immer noch im Krankenhaus. Gewalt gegen die Polizei ist nicht selten – die Zahl der Fälle steigt seit Jahren.

Die beiden Fahrzeuginsassen – ein 17-Jähriger und ein weiterer Teenager – sollen “sofort aggressiv” geworden sein, als die Einsatzkräfte das Auto wegen einer fehlenden TÜV-Plakette anhielten. So jedenfalls schildert es Max Wilmes, Pressesprecher der Kölner Polizei, am Tag danach gegenüber dem WDR.

Beide Jugendliche seien unmittelbar auf die Beamten losgegangen. Auch zwei unbeteiligte Frauen, darunter eine Schwangere, hätten sich eingemischt und die Angreifer unterstützt. Erst mit viel Hilfe von Kollegen sowie dem Einsatz von Pfefferspray und einem Taser kam die Lage unter Kontrolle, sagt die Polizei.

Dazu das Kontrastprogramm

Warum junge Leute nichts tun – Gibt “Generation NEETs” Anlass zur Sorge?

13.08.2023, 21:59 Uhr

Mehr als eine halbe Million junger Leute in Deutschland tut laut offizieller Statistik: gar nichts. Und das, obwohl überall Azubis und Arbeitskräfte fehlen. Ist das ein Grund, sich aufzuregen?

Elisa hatte das Abitur in der Tasche und machte erstmal Pause. Die junge Berlinerin jobbte im Café und buchte dann mit einer Freundin ein Ticket nach Chile. Ein paar Monate später schaute sie sich mit einem Interrail-Ticket Europa an. Zwischendurch wieder Jobs. So vergingen zwei Jahre. “Man genießt, dass man nicht den Alltag und den Druck hat”, sagt die junge Frau. “Dann schaut man mal so, lässt sich treiben, wenn man die Möglichkeit hat.”

Damit dürfte Elisa in eine Kategorie fallen, um die es gerade Wirbel gibt: NEETs. Das ist ein Kunstwort von Statistikern für junge Leute, die nicht mehr in der Schule sind, aber auch nicht in Beschäftigung oder Ausbildung – “Not in Education, Employment or Training”. Von “jungen Nichts-Tuern” sprach dieser Tage ein Online-Portal und gleich auch großflächig von einer “Generation Neets”. 564.000 solcher jungen Leute zwischen 15 und 24 Jahren erfasste die europäische Statistikbehörde Eurostat 2022 für Deutschland. Und das, wo Unternehmen gleichzeitig Zehntausende Lehrstellen und Arbeitsplätze nicht besetzen können. Wie passt das zusammen? 

Natürlich gar nicht. Die heutige Jugend ist schon während der Schule und auch danach, vor jeglicher Arbeitsaufnahme, hoffnungslos überfordert. Wie sollen sie da mit dem Streß in einem richtigen Job klarkommen? Nur für Aggressivität gegen alles und jeden ist offenbar bei vielen genug Energie da.

Elisa jedenfalls wehrt sich gegen Vorwürfe, dass sie nicht sofort ins Berufsleben gesprungen ist. “Das ist schon ein dreister Anspruch an unsere Generation”, sagt die Berlinerin. “Wir hatten drei Jahre Corona-Pandemie. In Solidarität mit Älteren haben wir unsere gesamte Entwicklung zurückgestellt. Wir erben den Klimawandel und so viele Krisen. Da muss man uns nicht vorwerfen, dass wir nicht mit 17 anfangen, beruflich tätig zu werden.” Es sei auch gesellschaftlich wichtig, etwas Sinnvolles zu tun. Das sei einfach produktiver. “Und deshalb kann man vielleicht auch mal länger als einen Sommer überlegen: Was will ich mit meinem Leben anfangen?”

Es ist das typische Anspruchsdenken der Jugendlichen, die von ihren Helikoptereltern vom wirklichen Leben ferngehalten wurden und dann erstaunt sind, wenn jemand Forderungen an sie stellt. Ich kann nicht erkennen, dass die Jugend ihre Entwicklung in Solidarität mit den Älteren zurückstellen musste.  Das ist einfach zusammenhangloser Unsinn. Sicherlich wurde ihre Entwicklung durch die Versäumnisse der Regierung in Sachen Digitalisierung und Fehlentscheidungen im Bildungssektor beeinträchtigt. Die Pandemie jedenfalls hat uns alle getroffen und die Älteren unter uns im Hinblick auf die Gesundheit mehr als die Jugend. Auch die Klimakrise trifft uns alle ohne Unterschied. Allerdings stecken die älteren Mitbürger diese Belastungen nicht mehr so leicht weg wie unsere Jugend. Auch die vielen Krisen betreffen nicht nur die NEETS. Eigentlich stellen Krisen gute Gelegenheiten dar, sich sinnvoll zu engagieren und am Erfolg zu wachsen. Aber das war wohl früher mal so.


Entdecke mehr von Meine ungefragte Meinung

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Brutalität bei jeder Gelegenheit, eine halbe Million Jugendlicher tut nichts, Jugendliche ohne Respekt vor dem Staat, Was sind Neels?
Vorheriger Beitrag
Bundesjustizminister Buschmann (FDP) auf Abwegen
Nächster Beitrag
Die Erinnerungslücken des Olaf Scholz

Du glühst vor Begeisterung oder schäumst vor Wut,-hier kannst Du es rauslassen.